Ein Glücksgriff

Schweinfurter Tagblatt vom 01. Dezember 2015:

Liederkranz gibt Opern-Chorkonzert im Theater

FOTO: JOSEF LAMBER

FOTO: JOSEF LAMBER

SCHWEINFURT (hk) Dass der Oratorienchor Liederkranz Schweinfurt seinem passionierten Operndirigenten Wolfgang Hocke ein Abschiedskonzert mit Arien und Chorszenen aus Opern und Operetten bescherte, war von vornherein klar und ein musikalischer Glücksgriff für das Publikum im Schweinfurter Theater.

GMD Wolfgang Hocke am Pult war ganz in seinem Element. Mit großen, sprechenden Gesten formte er die Klänge und führte souverän seinen Klangkörper – Liederkranz, Thüringen Philharmonie Gotha, Vera Schoenenberg (Sopran) und Oliver Weidinger (Bassbariton) – durch den Abend. Unerschöpflich ist sein Fundus an denkwürdigen Ereignissen rund um Opernaufführungen, Regisseure, Komponisten. Mit einigen von ihnen sorgte Hocke für unterhaltsame gesprochene Intermezzi.

Zu Beginn und gleich nach der Pause stimmte die Thüringen Philharmonie Gotha mit Ouvertüren von Otto Nicolai und Michail Glinka das Publikum auf den Abend ein. Versierte Profis sind da am Werk, die mit geschliffenem Ton, präzisem Spiel und forschem Zugriff dem Chor und den Solisten zuverlässige Partner waren.

Und der Chor? 18 Jahre Prägung durch Wolfgang Hocke zeigen sängerische Qualitäten, die ein Opernchor braucht: präsente Tongebung, Kraft in den einzelnen Stimmgruppen und Volumen. Für einen Laienchor meisterte der Oratorienchor Liederkranz diese Ansprüche bravourös.

Während Wolfgang Hocke bei Otto Nicolais „Mondchor“ und bei „Fasst ihn Geister“ aus „Die lustigen Weiber von Windsor“ den Chor eher als zusätzliches Klangelement zum Orchester einsetzte, zeigte der Liederkranz eigenes Format bei Alexander Borodins „Polowetzer Tänzen“ aus „Fürst Igor“ und bei Peter Tschaikowskis „Welch Festesglanz“ aus der Oper „Eugen Onegin“.

Auch Albert Lortzings „Hoch lebe die Freude“ aus „Zar und Zimmermann“ kam vom Chor überzeugend rüber. Zum kleinen Höhepunkt wurde „Den hohen Herrscher“ in der szenischen Darstellung von Chor und Oliver Weidinger. Der Bassbariton gefiel übrigens in allen Partien mit seiner Ausdruckskraft, mit seiner geradlinigen Tonführung und mit Kern in der Stimme. Genau wie Vera Schoenenberg hatte er eine ausgeprägte Modulationsfähigkeit in der Tongebung. Fabelhaft auch, wie charaktervoll die Sopranistin mit Leidenschaft und spielerischer Leichtigkeit ihre Partien in Szene setzte.

Erstklassige Solisten, der gut geschulte Chor und ein flexibel reagierendes Orchester machten den Abschied von Wolfgang Hocke zu einem noch lange nachwirkenden Erfolg. Begeisterter Applaus bis hin zur erhofften Zugabe.

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Abschied mit großer Oper

Schweinfurter Tagblatt vom 30. Oktober 2015:

Generalmusikdirektor Wolfgang Hocke dirigiert ein letztes Mal den Liederkranz

SCHWEINFURT (maw) Mit einem Opernkonzert beendet Wolfgang Hocke seine 18-jährige Tätigkeit als Dirigent des Oratorienchores Liederkranz in Schweinfurt. Am Samstag, 27. November 2015, 19:30 Uhr, wird er sich im Theater der Stadt Schweinfurt vom Publikum verabschieden. Der traditionsreiche Verein wird ab Januar 2016 unter neuer musikalischer Leitung seine bisherige erfolgreiche Chor- und Konzerttätigkeit fortführen.

In diesem Jahr präsentiert sich der Liederkranz mit ausgewählten Arien, begleitet von Chor und Orchester. Wie schon mehrfach in den vergangenen Jahren arbeitet Hocke mit der Thüringen Philharmonie Gotha, ein in den Musikzentren und auch international auftretendes renommiertes Orchester.

Als Solisten wurden Sopranistin Vera Schoenenberg, Innsbruck, und Bassbariton Oliver Weidinger, Nürnberg verpflichtet, die schon in den vergangenen Jahren großartige Erfolge im Schweinfurter Theater feiern konnten.

Vera Schoenenberg tritt sowohl an nationalen als wie internationalen Opernhäusern als Solistin auf und ist außerdem Lehrbeauftragte am „Mozarteum“ in Salzburg.
Weidinger ist freischaffend und gastierte u. a. in München, Nürnberg und an der Staatsoper Berlin.

Zur Aufführung gelangen Chöre und Arien aus verschiedenen Opern: „Die lustigen Weiber von Windsor“ von Otto Nicolai, „Zar und Zimmermann“ von Albert Lortzing, „Ruslan und Ludmilla“ von Michael Glinka, „Eugen Onegin“ von Peter Tschaikowski, „Polowetzer Tänze“ aus „Fürst Igor“ von Alexander Borodin.

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Gala mit Gästen im Theater: Der Liederkranz mit den beiden diesjährigen Solisten im Vordergrund – Oliver Weidinger, Bassbariton, links, und Vera Schoenenberg, Sopran, rechts. (Foto: Liederkranz)

Weidinger singt die Soli des Bürgermeisters aus Zar und Zimmermann: „O sancta Justitia“ mit dem Refrain „O, ich bin klug und weise, und mich betrügt man nicht“ und „Heil sei dem Tag, an welchem du bei uns erschienen“. Den Arien liegt die Verwechslung von Zar Peter I. mit einem Deserteur zu Grunde. Im „Eugen Onegin“ übernimmt er den Part des Fürsten Gremin, während Vera Schoenenberg die Arie der Tatjana im 3. Akt erstrahlen lässt.
Vera Schoenenbergs klangvoller Sopran erklingt auch in der Arie der Frau Fluth in „Die Weiber von Windsor“.

Karten im Vorkauf an der Theaterkasse,
Tel. (09721) 51 47 59 und beim Bürgerservice der Stadt Schweinfurt.
Tel. (09721) 51-0. Der Verein verschenkt zehn Eintrittskanrten zugunsten der Schweinfurter Tafel.

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Liederkranz mit Haydns Oratorium „Die Schöpfung“

Mainpost, 29.10.2014

Foto: Herbert Götz

Am Samstag, 29. November, 19.30 Uhr führt der Liederkranz im Theater das Haydn-Oratorium „Die Schöpfung“ auf. Die Solisten sind Vera Schoenenberg, Sopran, Christoph Rösel, Tenor, und Raphael Sigling, Bass-Bariton. Es spielt die Thüringen Philharmonie Gotha unter der Leitung von Wolfgang Hocke.
„Die Schöpfung“ steht wie kein zweites oratorisches Werk zwischen der englischen und der deutschsprachigen Kultur. Die Anregung zur Komposition erhielt Haydn bei seinen England-Aufenthalten, wo die jahrhundertealte Oratorien-Tradition auf ihn wirkte. „Die Schöpfung“ bewegt heute wie vor über 200 Jahren den Zuhörer. Die Musik hat eine Kraft der Darstellung, die alle Vorstellung übertrifft, man sieht es Licht werden, so die Ankündigung. Das Werk beginnt mit einem wuchtigen Orchesterschlag und der musikalischen Beschreibung des Chaos. Beeindruckend die Chorstelle „Es werde Licht“ mit einem gewaltigen Fortissimo.

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